Alles wird komplizierter!? Ja, Vieles. Was aber (sehr erfreulicherweise) inzwischen viel einfacher und eingängiger ist, sind die Regeln für die Herz – Kreislauf – Wiederbelebung durch Menschen ohne professionelle Ausbildung – durch jeden Bürger, aber auch durch Ersthelfer im Betrieb. Die Reihenfolge der Maßnahmen lautet nun: Prüfen – rufen – drücken.
Was tue ich also, wenn ich auf jemanden treffe, der kollabiert ist?
Prüfen:
Die Person laut ansprechen und – wenn sie nicht reagiert – die Atmung mit dem Ohr nahe an ihrem Mund prüfen
Rufen:
Wenn die Person nicht reagiert und nicht atmet, sofort die 112 anrufen (auch auf dem Handy ohne Vorwahl), Stichwort „Wiederbelebung“ nennen und auf Rückfragen warten. Idealerweise Handy auf „Lautsprecher“ stellen und parallel schon mit der Brustkorbkompression beginnen. Vielfach führt der Gesprächspartner bei der 112 durch die Maßnahmen der Wiederbelebung.
Drücken:
- sofort mit Wiederbelebung durch Brustkorbkompressionen beginnen: drücken Sie den Brustkorb am Brustbein mit aufgelegten Händen um mindestens 5 Zentimeter 100 bis 120 Mal pro Minute („press hard and fast“)
- wenn Sie eine gute Ausbildung in Erster Hilfe haben und sich dazu in der Lage fühlen, können Sie die Brustkorbkompressionen mit Atemspenden kombinieren: auf jeweils 30 Brustkompressionen sollten jeweils zwei Atemspenden folgen. Die Atem-spende ist fakultativ; wer es nicht möchte, muss es nicht machen
- falls es einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) gibt: eine andere Person bitten, ihn zu holen. Keinesfalls die Wiederbelebung durch Holen des AED unterbrechen! Eine Unterbrechung um eine Minute reduziert die Überlebenswahrscheinlichkeit nämlich um mindesten 10 Prozent. Sobald der AED gebracht wurde, nehmen Sie ihn in Betrieb: drücken den Einschaltknopf und kleben die Elektroden auf den nackten Oberkörper. Der AED führt Sie dann durch die weitere Wiederbelebung, bis professionelle Hilfe eingetroffen ist
- während der Wiederbelebung bitten Sie eine Kollegin oder einen Kollegen, den Notarzt in Empfang zu nehmen und zum Notfallort zu bringen bzw. – wenn vorhanden – die Security im Betrieb zu informieren.
Leben retten ist machbar!
Bild: © Royalty-Free/Corbis – Students‘ Union of Vancouver Community College
