Die Virusgrippe (nicht zu verwechseln mit einem „grippalen Infekt“) ist eine in der Regel recht schwer verlaufende Infektionserkrankung, die durch Influenza – Viren verursacht wird und meist über Wochen andauert. Die letzte Grippesaison (2017 / 2018) verlief besonders heftig: gemäß erfolgter Meldungen erkrankten in Deutschland 333.567 Menschen, 1.665 Patienten verstarben an Influenza-Viren. Durch eine Impfung kann das Risiko der Erkrankung und deren Schweregrad deutlich reduziert werden.
In Baden – Württemberg ist die Grippeimpfung eine staatlich empfohlene Impfung für die Allgemeinbevölkerung. In Großbetrieben und auch oft in vielen mittelgroßen Unternehmen gibt es ein kostenloses Impfangebot für die Beschäftigten, obwohl diese die Impfung auch beim Hausarzt erhalten könnten.
Was spricht nun für und was gegen ein solches Angebot?
Contra:
- Die Beschäftigten könnten die Impfung beim Hausarzt ohne direkte Kosten für das Unternehmen erhalten. Impfstoffkosten von größenordnungsmäßig 15 EUR pro Teilnehmer und die für die Impfung benötigte Arbeitszeit könnten eingespart werden. Zwar können Betriebsärzte die Impfstoffkosten neuerdings von den gesetzlichen Kassen erstattet bekommen. Der bürokratische Aufwand dafür ist – auch wegen der Vielzahl der Kassen – so groß, dass sich dies meines Erachtens wirtschaftlich nicht rechnet.
Pro:
- Die Zahl der Geimpften ist erfahrungsgemäß wesentlich höher, wenn es eine Impfaktion gibt als wenn die Beschäftigten zum Hausarzt gehen müssen. Dies bewirkt einen Rückgang der durch Grippeerkrankungen verursachten Kosten bzw. Ertragsausfälle für das Unternehmen.
- Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.
Seriöse betriebswirtschaftliche Analysen der Rentabilität eines betrieblichen Grippe-Impfangebots sind mir nicht bekannt. Persönlich bin ich vom Nutzen überzeugt. Wenn Sie als Unternehmen eine Impfung anbieten möchten, sprechen Sie Ihre Betriebsärztin bzw. Ihren Betriebsarzt an. Jetzt ist die richtige Zeit, um eine Impfaktion im Oktober vorzubereiten!